Was ist eine Dyskalkulie?
Eine Dyskalkulie äußert sich dahingehend, dass ein betroffenes Kind eine absolut unzureichende Auffassungsgabe von Mengen, Größen, Formen, Distanzen, dem Dezimalsystem sowie mathematischen Operationen aufweist.
Charakteristisch für dyskalkule Menschen ist das zählende Operieren, so greifen sie gern nach plastischen oder vorgestellten Zählhilfen. Beim Rechnen benötigen sie unverhältnismäßig viel Zeit und eine enorme Gedächtnis- und Konzentrationsleistung, was schnell zur Erschöpfung führt. Auch kontinuierliches Üben hilft ihnen nicht, Mängel aufzuheben, da z.B. Mengen, Zahlen und das Stellenwertsystem mit völlig falschen Vorstellungen besetzt sind. Die schematische Herangehensweise beim Lösen von bestimmten Aufgaben wird falsch angewandt und führt zu Fehlern. Dabei ist beim Schüler jedoch eine scheinbare innere Logik, nach der er vorgeht, zu erkennen. Die Fehler entstehen nach einer schülereigenen Verfahrensweise und sind nicht einfach blindlinks fabriziert (subjektive Algorithmen). Sachaufgaben werden nicht durchschaut und Zahlen werden scheinbar wahllos miteinander in Beziehung gesetzt, so sind die Kinder häufig auch nicht in der Lage, die Aufgabenstellung frei wiederzugeben. Absolut widersprüchliche Ergebnisse und offensichtliche Rechenfehler werden nicht bemerkt. Da grundlegende Fertigkeiten nicht vorhanden sind, können auch keine Transferleistungen erbracht werden.
Als Folgeerscheinungen der differenten Wahrnehmung und Unaufmerksamkeit kommt es zu Verwechslungen von ähnlich klingenden Zahlen (19/90) und ähnlich aussehenden Zahlen (6/5), zu Auslassungen von Ziffern und Umkehrungen (67/76), zu seitenverkehrtem Schreiben oder Lesen von Zahlen (6/9), zur falschen Wiedergabe von Zahlen beim Abschreiben sowie zu Problemen beim Zählen und/oder Rückwärtszählen und dem Erlernen des Einmaleins.
Es ist zu beachten, dass sich die Dyskalkulie bei jedem Kind anders äußert.